Sechs Fragen an...Florian Christie

🌼 DESY CONNECT MAG | 1. Oktober '23

Florian Christie

  • ist Consultant bei TNG Technology Consulting bei München
  • wenn es knifflig wird, dann wird es erst richtig interessant für Florian 
  • statt Beschleuniger betreut er nun große Unternehmen bei komplexen IT-Fragen
 
Bild: © DESY, Claudia Höhne

Die Atmosphäre im Beschleunigerkontrollraum war immer magisch

1. Was wolltest du werden, als du klein warst? Bist du an diesen Berufstraum bei DESY nahe herangekommen? Und was machst du jetzt?

Tatsächlich war ich als Kind bei einem Tag der offenen Tür am DESY und habe in diesem Rahmen auch den HERA-Tunnel besichtigt. Das hat mich so beeindruckt, dass für mich seitdem feststand, dass ich Physik studieren will und an Beschleunigern arbeiten möchte. Diesen Traum habe ich mir bei DESY auch erfüllt. Im Laufe der Zeit fand ich Software dann spannender als Hardware und deshalb bin ich seit Ende 2021 als Software Consultant tätig. Ich schreibe Software für unsere Kunden und löse dabei knifflige IT-Probleme.

 

2. Was ist dein schönstes, lustigstes oder kuriosestes Erlebnis bei DESY?

Als schönste Erlebnis fallen mir spontan zwei Dinge ein: zum einen die Verteidigung meiner Doktorarbeit und zum anderen der Einbau der PolariX-Struktur, da ich dieses Projekt hauptverantwortlich betreut habe.

 

3. Existiert noch ein Foto aus deiner Zeit bei DESY, das du mit uns teilen möchtest?

Auf dem Foto sieht man mich vor der eingebauten PolariX Struktur. Ein Moment, auf den ich mit vielen anderen DESYanern sowie Kollegen vom CERN und PSI knapp fünf Jahre lang hingearbeitet habe.

FlorianChristie_DESY_Experiment.jpg

Pandemie-Zeit: Florian mit Maske — doch die Augen strahlen. Sichtlich zufrieden und stolz präsentiert er die eingebaute PolariX Struktur. Bild: © Florian Christie

4. Angenommen, du dürftest einen Gegenstand von DESY mitnehmen, egal wie groß oder klein. Welcher wäre das und warum?

Ich würde mir eine der beiden PolariX Strukturen mitnehmen und bei mir im Wohnzimmer aufstellen. Dort sind sie für ihren eigentlichen Anwendungsfall, dem transversalen Ablenken von Teilchenstrahlen mangels eines hauseigenen Beschleunigers zwar recht nutzlos, hübsch anzusehen sind sie aber trotzdem. Außerdem sind sie das Herzstück meines größten Projekts bei DESY und haben deshalb einen großen Erinnerungswert für mich.

 

5. Dein Lieblingsessen in der DESY-Kantine oder dein Lieblingsgetränk in der Cafeteria?

Drei Schüsseln Chili sin Carne zum Selbsteinfüllen an den großen Suppentöpfen kombiniert mit einem Vollkornbrötchen von der Kasse und einem großen Schuss Tabasco.

 

6. Gibt es etwas, das du vermisst, seitdem du DESY verlassen hast?

Meine Kollegen sind mir in den knapp zehn Jahren bei DESY sehr ans Herz gewachsen, insbesondere der erweiterte Kreis meines Doktorandenbüros und unsere nachmittägliche Kaffeerunde, bei der es oft zu intensiven Diskussionen über verschiedenste Teilgebiete der Physik kam. Auch die Atmosphäre im Beschleunigerkontrollraum war immer magisch — dort konnte man das Knistern der Maschinen förmlich spüren und hatte das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Ich habe den Kontrollraum immer gerne mit der Kommandobrücke von Raumschiff Enterprise verglichen. Auch meine Tätigkeiten als PR-Tourguide für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt und meine Arbeit im DESY-Schülerlabor waren für mich etwas ganz Besonderes und haben mir immer enorm viel Freude bereitet.

 

🌼 Vielen Dank, lieber Florian!